Diese Buchkritik handelt vom Roman Ich – Arturo Bandini aus der Feder John Fantes. Ein Mann über den einer meiner Lieblingsschriftsteller Charles Bukowski einmal sagte, er sei sein Gott. Ich freue mich sehr, dass ich eine Ausgabe des Buchs ( im Original: Ask the dust) mit einem Vorwort von Bukoski als Vorlage habe und mich darauf berufen kann. Der Artikel gliedert sich in ein paar Angaben zum Autor, eine kurze Inhaltsangabe und schließlich die Buchkritik.
Daten John Fante
John Fante wurde am 8. April 1909 in Boulder Ciolorado geboren und verstarb am 8. Mai 1983 in den Woodland Hills in Los Angeles. Auch wenn er in den USA geboren wurde, so hatte er doch italienische Wurzeln, welches man auch seinen Büchern anmerkte. 1938 veröffentlichte er seinen ersten Roman mit dem Titel Warte bis zum Frühling, Bandini. Die Fortsetzung folgte 1939 mit dem hier besprochenen Buch Ich- Arturo Bandini. Letztendlich erschienen noch weitere Romane, die aber nicht erfolgreich waren, so dass John Fante als Drehbuchautor arbeiten musste. Sein Drehbuch Full of Life wurde zum Oskar vorgeschlagen.
Ende der 70er erblindete John Fante in Folge einer Zuckerkrankheit, die sich so sehr steigerte, dass ihm auch noch beide Beine amputiert wurden. In den letzten Jahren war Charles Bukowski ein häufiger Besucher und enger Freund Fantes.
Inhaltsangabe Ich – Arturo Bandini
Ein junger amerikanischer Schriftsteller mit italienischen Wurzeln schlägt sich durch das Los Angeles der 30er Jahre. Immer auf der Jagd nach dem Ruhm, immer gestört von Weibern, Ausschweifungen, Hunger und Suff. Eigentlich hat Bandini nur eine Geschichte mit dem Titel The little red dog laughed veröffentlicht und versucht verzweifelt an diesen Erfolg anzuknüpfen. Mal pumpt er seine Eltern an, mal stiehlt er mit seinem Nachbarn Milch, dann lebt er wieder ein, zwei Tage über seine Verhältnisse um den Hunger nach purem Leben zu stillen.
Auf einem seiner Streifzüge lernt er die Kellnerin Camilla kennen und von der ersten Sekunde an zeigt sich der schmale Grad zwischen Hass und Liebe in seiner ganzen Auswirkung. Von seinen Gefühlen zerrissen erlebt Bandini weitere Abenteuer, nur um sein ganzes Denken wieder auf Camilla zu vereinigen. Schließlich der verzweifelte Versuch in ein gesittetes Leben zu wechseln und dann kommt doch alles anders.
Buchkritik Ich – Arturo Bandini
Fante mag nicht jedem Leser gefallen und docht trifft er den Zeitgeist seiner Generation. Eine ehrliche Schreibe in einer ehrlichen, ungekünstelten Sprache zeichnen ein düsteres Portrait der Realität. Für manchen fast vulgär, für andere wie Bukowski ein Startschuss und Durchbruch.
Liest man das Buch heute, so kommt es zwar nicht an Henry Miller oder Charles Bukowski ran, aber immerhin sieht man eine Entwicklung über die Schriftsteller hinweg. Auch erscheint es Stellenweise verstörend, wie der Protagonist Arturo Bandini mit seiner Umwelt umgeht, wie er sein Leben bestreitet und in welchen Tagträumen er sich verfängt. Trotzdem leidet man mit ihm und erkennt, dass der Hunger nach Erfolg, Anerkennung und Respekt, größer als die fehlende körperliche Nahrungsaufnahme ist.
Für mich persönlich war die Lektüre von Ich – Arturo Bandini mal wieder ein Highlight. Zwar hätte das Buch ruhig noch einen Tick mehr Umgangssprache vertragen, aber trotzdem gibt es einen ehrlichen Einblick in die damalige Zeit. Ich kann es nur jedem empfehlen, der auch auch auf Schriftsteller wie Hemmingway, Miller oder Bukowski steht.