Am 10.10.2013 erscheint die zweite Ausgabe der Zeitschrift DIE EPILOG und schon vorab durfte das Literaturasyl einen Blick darauf werfen. Die Zeitschrift zum Gesellschaftswandel erscheint unter dem Motto „Die Wiederverzauberung der Welt“. Wem Die Epilog noch neu ist, darf gerne einen Blick auf unser Interview mit dem Herausgeber Mads Pankow werfen oder unseren Beitrag zur ersten Ausgabe lesen. Der Rest darf sich durch diesen Artikel ein wenig verzaubern lassen.
Die EPILOG – Die Wiederverzauberung der Welt
Auf 106 Seiten erwartet den geneigten Leser ein Sammelsurium unterschiedlichster Artikel, welche in vier große Themenbereiche aufgeteilt werden:
- Zauberhafte Wissenschaft
- Magische Momente
- Zaubernde Menschen
- Verwunschene Dinge
Da geht es von der Geschichte der Entdeckung der Röntgenstrahlung, die aktuelle Schamanenausbildung, über einen Erfahrungsbericht eines ersten LSD-Rauschs bis hin zur spukhaften Fremdbestimmung durch die automatische Spülung eines Pissoirs. Der Froschkönig spielt ebenso eine Rolle, wie Hypnose oder die Quantenphysik, alles unter einem mystischen Zusammenhang, dem sich auch Max Weber und Dionysos, sowie der Fußballer Zlatan Ibrahimovic, beugen müssen.
Kritik und Lob – Die Epilog
Besonders angetan haben es mir die Artikel in der Kategorie zauberhafte Wissenschaft. Gerade die Geschichte der Röntgenstrahlung und der Hypnose, waren einerseits lehrreich und andererseits unterhaltsam. Der Vergleich zu Bill Brysons Buch: „eine kurze Geschichte von fast allem“ kam mir in den Sinn und auch der Gedankengang zu Max Webers Entzauberung der Welt liest sich stimmig und eingängig.
Andere Artikel fanden weniger Anklang, da der theoretische Schritt von den Ghostbusters hin zur alltäglichen magischen Begegnung mit der Spülung eines Pinkelbeckens etwas gewagt erscheint. Folgt man der Logik des Artikels stellt sich mir die Frage, warum die Kausalität durch die Gegenstände anderer Menschen nicht konsequent zuende gedacht wurde? Gespenster oder Magie mag ich darin leider nicht zu entdecken.
Recht ähnlich verhält es mit dem Froschkönig aus der Dose. ein schnöder Scherzartikel wird dabei zum Gegenstand für krude Theorien zur Partnersuche. Da passt schon eher der Beitrag über einen magischen Fallrückzieher, der zumindest die Massen zu verzaubern weiß.
Fazit DIE EPILOG
Sehr spannende Beiträge zu Wissenschaft und Philosophie, die mich ansprechen, fordern und nachdenklich werden lassen. Dabei wird das Thema der Verzauberung & Magie keineswegs mit erhobenem Zeigefinger behandelt, sondern in direkten Kontext gestellt und hinterfragt.
Getrübt wird der überaus positive Gesamteindruck nur von wenigen Texten, die sich auf viel zu abgefahrene Theorien stützen, aber leider dennoch einen faden Nachgeschmack hinterlassen.
Ich persönlich fühlte mich mit der ersten Ausgabe besser aufgehoben, allerdings enthielt diese auch spannendere Artikel für meine technischen Interessen. Dies nimmt mir jedoch nichts von der Vorfreude und Spannung auf die im Januar erscheinende dritte Ausgabe unter dem Titel: Krawall! Die Lust am Aufstand.
Kurzer Nachtrag: Was mich gar nicht mehr so loslassen will, ist die Anzeige für die Veranstaltungsreihe – Eine Welt aus Hack. Was da wohl dahinter stecken mag? Leider kann ich zu den angegebenen Terminen nicht, aber die Werbung hat ihre Wirkung bei mir nicht verfehlt 🙂