Buchbesprechung im Artikel

Buchkritik: Ein Mann, Ein Buch

Ein Mann, ein Buch ist eine Sammlung von so circa allem Wissen, welches ein Mann wirklich benötigt. Es handelt sich dabei um eine Gemeinschaftsarbeit von Eduard Augustin, Phillipp von Keisenberg und Christian Zaschke und ist im Dezember 2009 im Goldmann Verlag erschienen. Doch kann ein einzelnes Buch real diesem Anspruch gerecht werden?

Ein Mann, Ein Buch — Eine Rezension

Die drei Autoren leben allesamt in München und fanden bei Ein Mann, Ein Buch zu ihrem zweiten gemeinsamen Projekt zusammen. Augustin ist Autor und Regisseur, von Keisenberg selbstständiger Grafikdesigner und Zaschke Sportredakteur bei der süddeutschen Zeitung.  Ihr erstes gemeinsames Projekt Fußball unser gilt mittlerweile als Spiegelbestseller.

Das Buch gliedert sich in zehn einzelne Unterkapitel, die zumeist sehr reisserische Überschriften besitzen. So heißt ein ganzes Kapitel zum Beispiel: Der Mann in Gefahr. Darin geht es wie man Fliegerbomben aus dem zweiten Weltkrieg entschärft, sich einen Bogen baut oder bei Bedarf eine 747 selbst landet.

Auch ganz profane Dinge, wie die richtige Hausbar, der richtige Rasenmäher und natürlich wie man ein Loch selbst bohrt werden behandelt. Ganz wichtig natürlich auch das Kapitel Der Mann und die Frau. Hier seien besonders die Unterkapitel eine Frau am Schnarchen hindern, sich im Bordell verhalten, eine Beziehung beenden und nach dem Sex wachbleiben hervorgestellt.

Profan gesagt handelt es sich bei Ein Mann, Ein Buch um eine Sammlung von allerlei Lebensweisheiten für das bessere Geschlecht der Menschheit. Auf den ersten Blick mag nicht alles immer einen Sinn ergeben und wahrscheinlich wird kaum ein Mann alle Ratschläge jemals im Leben benötigen, trotzdem ist gut darüber bescheid zu wissen. Wer also ein paar Selbstzweifel an seiner Männlichkeit hegt, kann mit diesem Werk sehr schön an seinem Selbstbewusstsein feilen. Kleine Machos werden zu größeren und für den Rest bleiben mehr als genug Lacher übrig.

Ein Mann, Ein Buch – eine Einschätzung

Ich selbst bin über das Buch ein wenig gespalten. Einerseits als typischer selbstüberschätzender Überalpha freue ich mich, dass ich meine Sinne und Fähigkeiten weiter schärfen kann. Bestimmte Techniken von ausgewiesenen Experten erklärt werden und vor allem bringt es mir doch tatsächlich noch ein paar gute Buch- und Filmtipps.  Eine ganz besonderen Spaß brachte mir die Erkenntnis, dass ich ziemlich exakt die Hälfte des Buchs schon vorher kannte. Nun ja, Egogeschmeichel kann schon sehr wohltuend sein.

Die Schattenseite gibt es allerdings auch noch, denn wenn ich mir vorstelle, dass so ziemlich jeder an das Wissen kommen kann, welches man sich als Alpha mühselig über die Jahre hinweg aufgebaut hat, wird mir ein wenig schlecht. Es bleibt mir nur zu hoffen, dass es kein weltweiter Bestseller wird, oder die meisten zumindest nicht den Schneid und die Eier haben, das vorgeschlagene Leben zu führen.

Qualitativ konnte ich das Buch zwar schon recht früh als sehr gut einschätzen, allerdings überzeugte mich eine Stelle besonders.  Im Kapitel 25 Bücher für den Mann wird eine recht kleine Erzählung genannt, die wirklich jeder echte Kerl verinnerlicht haben sollte: Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber von Hemmingway.

Ich möchte es zusammenfassend nun einmal so beschreiben. Das Buch wird irgendwo einen Ehrenplatz zwischen meinem Zigarrenlexikon, meiner Whiskybibel und ähnlichen Büchern finden. Eigentlich ein musthave für jeden Mann, ein nettes Geschenk an Freunde und für die Damenwelt auch gar nicht so uninteressant, um zu erfahren, wie echte Kerle wirklich Ticken…

Dem Rest kann ich jede Buchhandlung empfehlen, die sicherlich Ein Mann, Ein Buch vorrätig haben wird.

Dieser Buchkritik lag folgende Auflage vor:

Augustin, Eduard (2009): Ein Mann, Ein Buch. Wilhelm Goldmann Verlag, München; Erstauflage (<– Was auch sonst 😉 )
ISBN: 979-3-442-47182-9


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