Stellvertreterkrieg – direkter und indirekter Stellvertreterkrieg

Ein Stellvertreterkrieg ist eine militärische Auseinandersetzung zwischen in Konflikt stehenden Staaten, welche in einem Drittstaat exterritorial geführt wird. Dabei unterscheidet man zwischen direkten und indirekten Stellvertreterkriegen. In einem indirekten Stellvertreter Krieg erhalten die Stellvertreter Unterstützung, ohne dass es zu einem militärischem oder offiziellem Eingriff kommt. Der direkte Stellvertreterkrieg zeichnet sich durch die offizielle Teilnahme eines Hauptakteurs aus.

Stellvertreterkriege werden dann geführt, wenn die Konfliktparteien keine Geprägt wurde der Begriff vor allem durch die Konflikte während der Phase des kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion. Ursprünglich galt der Begriff nur für den Vietnamkrieg.
Die Gründe für einen Stellvertreterkrieg liegen in der Vermeidung einer direkten militärischen Auseinandersetzung zwischen den Hauptakteuren.

Stellvertreterkrieg – direkt und indirekt

Beispiel direkter Stellvertreterkrieg:
Vietnamkrieg von 1964 – 1975. Nordvietnam (Vietcong) erhielt Unterstützung durch China und die Sowjetunion, Südvietnam (ARVN) wurde durch die direkte militärische Teilnahme der USA ab 1965 unterstützt. Die Begründung der USA für ihren Kriegseintritt beruhte auf der Domino-Theorie, welche besagte, dass wenn ein demokratischer Staat dem Kommunismus zufallen würde, die ganze Region wie Dominosteine nach und nach umkippen würde.

Beispiel indirekter Stellvertreterkrieg:
Sechs-Tage-Krieg von 1967. Kriegsführende Parteien waren Israel gegen Ägypten, Jordanien und Syrien. Israel wurde von den USA hochgerüstet, die arabischen Staaten von der Sowjetunion. Sowohl die USA als auch die Sowjetunion bezogen eindeutig Stellung in diesem Krieg, vermieden aber jeden direkten militärischen Eingriff.

Im Kalten Krieg scheuten die USA und die Sowjetunion direkte militärische Auseinandersetzungen, zuminst solange sie offiziell stattfanden. Durch das nukleare Drohpotenzial der jeweils gegnerischen Seite hatte eine abschreckende Wirkung. Stellvertreterkriege konnten ohne diese letzte militärische Konsequenz geführt werden und dienten auch dazu, um strategische Vorteile zu erarbeiten.

Definition nach Meyers Lexikon Online: (letzter Zugriff 15.05.2008)
Stellvertreterkrieg, vielschichtiger, in seiner Entstehung eng mit dem Ost-West-Konflikt verbundener Begriff; bezeichnet einen Krieg, der über regionale Motive hinaus Gegensätze zwischen Staaten, Bündnissystemen bzw. Mächtegruppierungen in sich aufnimmt und mit austrägt.“


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