Rezension zu Üer die Psychologie des Geldes

Über die Psychologie des Geldes

Diese Rezension befasst sich mit dem Buch Über die Psychologie des Geldes – Zeitlose Lektionen über Reichtum, Gier und Glück von Morgan Housel in der Hörbuchversion gesprochen von Peter Wolter. Erschienen ist das Buch auf Deutsch im Jahr 2021 im Finanzbuchverlag und trägt im englischen Original den Titel The Psychologie of Money. Der Autor ist ehemaliger Kolumnist beim Wall Street Journal und beim The Motley Fool, sowie Träger diverser Auszeichnungen im Bereich der Geschäfts- und Finanzliteratur.

Welches Buch Psycholgie des Geldes rezensiert wird

In diesem Beitrag wird einzig und allein das Werk von Morgan Housel besprochen. Der Titel ist aber so bekannt und geläufig, dass er schon für mehrere Bücher Verwendung fand. Weitere Werke mit dem Titel sind zum Beispiel:

Das Buch „Psychologie des Geldes“ wurde von Gerd Gigerenzer, einem deutschen Psychologen, geschrieben und im Jahr 2001 veröffentlicht. Das Buch untersucht die psychologischen Aspekte des Geldes und wie unser Verhalten und unsere Entscheidungen in Bezug auf Geld von unseren Emotionen und kognitiven Vorurteilen beeinflusst werden.

Die Psychologie des Geldes von Ruediger Dahlke, erschienen im Goldmann Verlag im Jahr 2011.

Inhalt

In 20 Geschichten, die jeweils in ein Kapitel des Werks eingebunden sind, nimmt uns Morgen Housel mit auf eine Reise durch die Welt des Geldes und unseren Umgang damit.

Zum Einstieg wählt er eine Geschichte von einem Hausmeister, der seinen Nachkommen ein Vermögen vererbt, während ein Finanzvorstand arm stirbt und keinen Cent hinterlässt. Mit dem Plottwist bezieht der Autor klar Stellung, dass Erfolg eine soziale Fähigkeit ist und diese auch trainiert werden muss.

Glück, Pech und Risiko

In weiteren Geschichten geht er auf die Abhängigkeit von Glück, Pech und Risikobereitschaft für den finanziellen Erfolg ein. Hier bezieht er sich auf Bill Gates und seinen Jugendfreund, der tragisch bei einem Bergunglück ums Leben kam. So treffen bei dieser Geschichte unglaubliche Zufälle für Gates ein: Zugang zu modernen Computern zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, die Möglichkeit diesen frei zu nutzen, das Interesse daran, usw, so dass er am ende als einer der wenigen unter den ganzen Kindern Nordamerikas übrig blieb und Microsoft gründen konnte. Sein bester Freund hatte die gleichen Voraussetzungen und starb so tragisch bei einem so unglaublich seltenen Vorfall eines Bergunglücks.

Mehr Zeit, mehr Gewinn

Eine weitere spannende Geschichte ist die Idee von Zeit als ausschlaggebender Faktor für finanziellen Erfolg, die er mit dem Investor Warren Buffett erzählt. Dieser konnte sein Vermögen einerseits zwar als Investor aufbauen, aber da er seit seiner Kindheit investiert und mittlerweile in seinen 90ern ist, konnte er vor allem in seiner zweiten Lebenshälfte aufgrund der schieren Zeit ein unglaubliches Vermögen anhäufen.

Finanzieller Puffer

In einem Kapitel gibt Morgan Housel preis, wie er und seine Familie ganz persönlich investiert ist. Dabei betont er, dass jeder Finanzprofi diese Strategie nicht empfehlen würde, da circa 20% ihres Vermögens cash halten. Diese könnte man sicherlich auch noch gewinnbringend anlegen, aber da man immer den Umständen ausgeliefert ist und man dann nicht in einer Notlage plötzlich Investitionen veräußern will, wäre dies der richtige Weg für ihn. Jeder ist dabei anders und geht auch anders mit einem Verlustrisiko und Volatilität um. Dazu nennt er noch eine abgezahlte Immobilie sein eigen und der größte Teil steckt in breiten Aktienfonds.

Für mich war der Hinweis auf die eigene Risikobereitschaft und die Einschätzung des eigenen Charakters eine tolle Lernerfahrung. In guten Zeiten steht jeder da und sagt im Brustton der Überzeugung, dass er beim nächsten Börsencrash seine Aktien nicht veräußern wird. In guten Zeiten ist auch auch leichter auf die Ergebnisse von langfristigen Studien zu hören, aber wenn die Hütte erst mal brennt, muss man die Hitze auch ertragen können. Ein ordentlicher Puffer ist schon etwas, was einen ruhig schlafen lässt.

Inhalt weiterer Kapitel

Da geht es einerseits um die Geschichten, wie man eigentlich reich wird. Wenn man es dann endlich geschafft hat, scheitern die meisten bald wieder und somit wird die Frage aufgeworfen, wie man reich bleibt. Es wird besprochen, warum der Satz: „dieses mal wird alles anders“ der gefährlichste Satz der Börse ist und dann auch wieder nicht. Er beschreibt, wie sich alles verändert und wie man auch sich selbst mit der Zeit verändert und dies auch gut ist. Zudem wird das Phänomen der Homebias beschrieben, das hier schon mit einem Selbstversuch ausführlich vorgestellt besprochen wurde.

In den letzten Beiträgen bezieht er sich speziell auf Anleger in Nordamerika, bei denen es um Finanzinstrumente geht, die europäischen Anlegern nicht zur Verfügung stehen (zB 401k).

Rezension Über die Psychologie des Geldes

Das Hörbuch hat mit seiner Spieldauer von sechs Stunden und 37 Minuten eine angenehme Länge und die einzelnen Kapitel passen wunderbar als kleiner Tagesabschied zur Schlafenszeit. Ich meine damit nicht, dass es wie eine Schlaftablette wirkt, sondern wie klassische Märchen: nicht zu spannend, aber eingängig und irgendwie immer mit einer Moral verknüpft.

Die einzelnen Erkenntnisse im Buch mögen an sich trivial sein und nicht immer ermutigend sein. Wenn man hört, dass Glück und Pech eine große Rolle im Leben spielen, dann mag der eine oder andere sich zurücklehnen. Ich persönlich gehöre da eher der Fraktion bei den Hörnern packen, schmieden, tüchtig sein und vielleicht noch ein wenig kitzeln an.

Ich selbst war vom Buch positiv überrascht und habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Zugegeben, für Leute die so gar keinen Bezug zu finanzieller Bildung haben, mag es ein toller zentraler Ratgeber sein. Für mich als regelmäßigen, intensiveren Leser bot das Buch eine Vielzahl an Erinnerungen und Verweisen an andere Autoren und Bücher. Über einen Hinweis auf der reichste Mann von Babylon freue ich mich immer, aber ebenso wurde mehrfach Kahnemann erwähnt. Sein Werk schnelles Denken, langsames Denken war inhaltlich super spannend, aber meiner persönlichen Meinung nach soooo langweilig geschrieben. Auch die gelesenen Lebenswerke von Buffett und Gates kommen einem zwangsläufig in den Sinn.

Lohnt sich Über die Psychologie des Geldes

Im ersten Moment muss ich über diese Frage nachdenken, doch dann muss ich sie klar bejahen. Ja, über die Psychologie des Geldes ist ein gutes Buch und ganz gleich auf welchem Wissensstand man ist, es bringt einen weiter. Egal ob als Anreiz, mahnendes Beispiel oder kleine Gedächtnisstütze, das Buch ist toll eingängig, toll geschrieben und verfängt mit seinen Geschichten. Der einzige Wermutstropfen sind die Abschnitte, in denen es speziell um die nordamerikanischen Anlageklassen geht, da diese hier nicht genutzt werden können. Von mir gibt es für über die Psychologie des Geldes einen Daumen nach oben.

Wo bekomme ich das Buch?

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oder vielleicht hast du ja schon ein Audible-Abo, in dem du es für ein Guthaben erhälst. Da es noch recht neu und beliebt ist, wirst du es auch sicherlich im gut sortierten Buchhandel kaufen können oder du kannst es beim Buchhändler deines Vertrauens bestellen.


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