Buchbesprechung Streiflichter aus Amerika

Streiflichter aus Amerika Buchkritik

Bill Bryson ist amerikanischer Journalist und Schriftsteller. Geboren ist er in in Iowa und siedelte 1977 für fast 20 Jahre nach England um. 1995 kehrte er nach Amerika zurück und zog nach New Hampshire. Aus dieser Zeit stammen die in diesem Buch versammelten Geschichten.

Witzige Kolumnen über Amerika

In einer wöchentlichen Kolumne beschreibt Bryson, wie er das Wiederkehren nach Amerika erlebt hat und welche kuriosen Eigenheiten das amerikanische Leben für ihn bereithält. Die Kolumnen sind meist nur wenige Seiten lang und beschreiben immer einzelne Episoden, beispielsweise einen Besuch im Einkaufszentrum, bei dem Bryson Erfahrungen mit ungenießbaren Frühstückspizzen und langweilig schmeckenden Frühstückscerealien oder einen Anruf bei einem Amt, das zwar unglaublich freundlich und zuvorkommend ist, aber sich auch zu 1000% an jede haarkleine Vorschrift hält.

Besonders schöne Episoden sind die, in der Bryson die amerikanische Gesellschaft kritisiert – wenn es beispielsweise darum geht, dass sich die Gesellschaft die sich ein Einkaufszentrum baut und dann einen Jogger-Club gründet, der im Einkaufszentrum läuft – bloß nicht an der frischen Luft.

Ich finde, Streiflichter aus Amerika ist ein extrem komisches Buch. Brysons Humor ist manchmal etwas platt und streckenweise nicht unbedingt tiefgründig, aber das macht überhaupt nichts, weil er es schafft, in seiner platten Art die Gesellschaft ziemlich intelligent und keineswegs niveaulos aufs Korn zu nehmen. Bryson macht sich auch gerne über sich selbst lustig und stellt sich mit Freuden als Zielscheibe für sein Buch zur Verfügung, was das Buch um ein Vielfaches aufwertet – Bryson steht dann nicht mehr in einer absoluten Rolle als „Ich kritisiere Amis“ da, sondern wird Teil seines Buches und seine Kritik wirkt nicht arrogant.

Doch allzu ernst sollte man das Buch auch nicht nehmen. Bryson liebt Amerika auf seine ganz eigene Weise, er wäre sonst wohl kaum dorthin zurückkommen. Es ist auch gar nicht sein Ziel, seine Landsleute niederzumachen, er möchte einfach nur unterhalten und das gelingt ihm mehr als gut.

Eine besondere Empfehlung spreche ich aus für alle Leute, die normalerweise von sich behaupten „Bücher lese ich gar keine“ – ich finde das Buch super geeignet für Lese-(Wieder-) einsteiger, weil es kurze Episoden erzählt, also den Leser nicht gleich für viele Seiten an eine Geschichte bindet, aber gleichzeitig dabei sehr unterhaltsam ist und vielleicht die Lust am Lesen wiederherstellen kann.

Wenn man dann noch bedenkt, dass das Buch sehr günstig zu erwerben ist, ist Streiflichter aus Amerika meines Erachtens das perfekte Geschenk für jedermann. Ich kann eine ganz klare und uneingeschränkte Empfehlung aussprechen und vergebe gerne volle 10/10 Punkten – und empfehle an dieser Stelle auch Bill Bryson als Autor, der einen ganz besonderen Witz in seine Text hineinbringt.

Gastbeitrag

Der Beitrag wurde von unserem Gastblogger Florian Ostertag geschrieben und uns samt Foto exklusiv fürs Literaturasyl zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns recht herzlich und hoffen auch weiterhin viele Beiträge von ihm zu lesen.

Weitere Buchkritiken zu Bill Bryson

Neben Streiflichter aus Amerika gibt es auf dem Literaturasyl auch noch eine weitere Buchkritik zu Bill Bryson, die sicherlich ein paar Minuten Aufmerksamtkeit wert ist.

Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge von Bill Bryson

 


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