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Ich bin die Nacht

Francis Ackerman junior ist ein Serienkiller, erschaffen und ausgebildet durch ein schreckliches Experiment seines Vaters. Er mordet ohne bestimmtes Profil und die Opfer haben alle die Chance zu überleben, indem sie sich auf ein tödliches Spiel einlassen. Die Behörden können ihn nicht stoppen, doch dann kreuzt er den Weg des ehemaligen Polizisten Marcus in dieser gottverdammten Kleinstadt mitten im Nirgendwo. Dabei gibt es dort eigentlich schon genug Ungereimtheiten und selbst der Sheriff ist in irgendwelchen Scheiß verwickelt. Trotzdem kommt das Schicksal mit großen Schritten näher.

Der Autor Ethan Cross

Ethan Cross ist nur das Pseudonym eines amerikanischen Thriller-Autors, der mit ich bin die Nacht seinen ersten Roman vorstellt. Früher war er Musiker und er lebt mit Frau und zwei Töchtern in Illinois. Mehr erfährt man leider nicht, aber dies korreliert auch nicht weiter mit dem Buch.

Ich bin die Nacht Kritik & Erörterung

Ein Serienkiller, ein abgehalfterter Cop mit Gewissensbissen und ein mächtiges Komplott. Die Zutaten zu ich bin die Nacht kommen einem doch sehr vertraut vor. Allerdings geht es mächtig zur Sache und Ackermann lässt sich als Serienkiller nicht lumpen. Nach dem Xten Mord ertappte ich mich jedoch selbst, wie mich das Grauen in den Augen der Opfer ganz langsam anfingen zu langweilen. Klar, alles sehr blutig und schrecklich, aber der letzte kreative Kick bei den Morden fehlt ein wenig.
Der Charakter des Exbullen Marcus wird zwar nicht ausführlich beschrieben, dafür gibt es aber immer wieder kleine Flashbacks, die einen tieferen Einblick erlauben. Er ist der Protagonist des Thrillers und der klare Gegenpart zu Ackerman junior. Beide grübeln allerdings ziemlich viel herum und der eine lebt halt seinen psychischen Vollschatten etwas mehr aus.
Der größte Teil der Story spielt in der Kleinstadt Asherton, die zwar im Geist des Autors sehr präsent zu sein scheint, allerdings dafür dem Leser kaum beschrieben wird. Erst wenn an einem Schauplatz Action angesagt ist, wird dieser kurz erwähnt, allerdings die Umstände und Gegebenheiten auf ein Minimum reduziert. Dies ist zwar für den Leser frustrierend, hat aber für den Autor den Vorteil, dass man auch kaum logische Lücken in der Story aufdecken kann. Die restlichen Figuren des Buchs bleiben leider ebenfalls sehr blass und so hätte man sich ruhig ein wenig mehr auf den epischen Plott zwischen Gut und Böse einlassen können. Ackerman junior hat durchaus seine starken Momente als Charakter, kann diese aber nur bedingt ausfüllen, schließlich muss er schon wieder den nächsten umlegen.
Erst im letzten Kapitel wird klar, dass es sich um einen guten Piloten zu einer möglichen Serie handelt und vielleicht gibt es auch eine Adaption als blutige Fernsehserie. Da wo das Gesetz versagt, muss man eben das Recht manchmal in die eigenen Hände nehmen.

Ich bin die Nacht Leseempfehlung

Es handelt sich hier um einen sehr soliden klassischen Thriller mit einem echten Gestörten. In letzter Zeit kamen mir einige Werke in der gleichen Machart unter die Leselupe, aber dieser gehört eindeutig zu den besseren. Die Geschichte mag zwar schon öfters erzählt worden sein, aber trotzdem habe ich die fast 400 Seiten in einem Rutsch gelesen. Wer es spannend mag, ist mit dem Roman ganz gut bedient. Wer einen klassischen Kriminalroman sucht sollte jedoch die Finger davon lassen. Ich bin die Nacht hat einen Leseempfehlung als Thriller verdient.

Buchgrundlage

Ich bin die Nacht
6. Auflage März 2014
Bastei Lübbe Taschenbuch Band 16923
ISBN 978-3-404-16923-8
Titel der amerikanischen Originalausgabe: The Shepherd


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