Hier sieht man den Thriller ich bin die Angst von Ethan Cross

Ich bin die Angst

Ich bin die Angst ist der Nachfolgeroman zu ich bin die Nacht vom Autor Ethan Cross. Den ersten Thriller las ich zwischen altdeutschen Bunkern an der südfranzösischen Atlantikküste und vor allem im Sommer. Jetzt im Januar also der zweit Teil ich bin die Angst und ich werde berichten, ob die Jahreszeit etwas was mit der Leselust zu tun hat. Hier die Buchkritik.

Ich bin die Angst  – Inhalt

Francis Ackerman junior ist zurück, aber nicht der irre Serienkiller, den man gerade auf Nummer eins der Jagdliste sitzen hat. Marcus hat die Leitung des Einsatzteam der Shepards übernommen und bringt mit seinen Leuten regelmäßig Serienkiller zur Strecke oder einfach gleich um.  Ausgestattet mit Sonderbefugnissen des Justizministers muss man es bei solchen Gegner auch nicht immer so genau mit dem Gesetz nehmen und man kann ja auch mal zuerst schießen und dann fragen stellen.

Der Hauptbösewicht ist der Antichrist, bzw. der Prophet, die zusammen auf ein grausames Ritual hinarbeiten um das Ende der Welt einzuberufen. Dazu braucht man selbstverständlich ein paar Opfer, am besten Frauen, den Auserwählten und noch mehr kranke Scheiße. Mit wenig Ahnung, aber eine Spur von Leichen macht sich Marcus Team daran die Verbrechen aufzudecken. Dabei werden sie jedoch immer von Francis Ackerman junior im Auge behalten, denn irgendwie scheint es eine Verbindung zwischen den beiden zu geben. Mit Maggie läuft es auch nicht so gut, aber welche Ansprüche möchte man schon an eine Beziehung stellen, wenn man jeden Tag mit den schlimmsten Serienmördern zu tun hat.

Ich bin die Angst – Buchkritik

Ein sehr rotes Buch und aufgemacht wie der erste Teil. Marcus bleibt als Protagonist wieder hinter seinen Möglichkeiten zurück, aber immerhin erfährt man weitere Details aus seinem Leben. Während in ich bin die Nacht noch nicht klar war, wo und was alles zum Cliffhänger dient, wird dies im zweiten Band schon deutlicher.  Es handelt sich definitiv wieder um einen soliden Thriller, aber ich bin hin- und hergerissen. Einerseits entwickelt sich Ackerman junior schön weiter, aber wenn man schon den Erzbösewicht hat, warum muss man dann unbedingt weitere, angeblich noch viel schlimmere einführen?

Die wirklichen Schockermomente bleiben leider etwas zurück und der Horror spielt sich eher im Kopf des Lesers ab, anstatt in einer exakten Beschreibung einzelner Taten. Überhaupt kommt man sich gar nicht mehr so hilflos vor. Vielleicht mag dies aber auch daran liegen, dass viele Geheimnisse gelüftet sind und es im offiziellen Stil ermittelt wird. Dadurch entfällt eine wichtige Handlungsebene und wird auch nicht ersetzt.

Im Detail verliert sich dann auch der Nimbus des harten, unfehlbaren Bullens und man muss sich wundern, wie oft man daneben schießt. Es gipfelt sogar in so klischehaften Szenen, in denen man beschwört, dass alles eine Waffe sein kann.

Nur ein paar Details aus dem Leben Marcus sind langfristig zu wenig um mich bei guter Laune zu halten. Vielleicht könnte man sich wieder auf den Haupthandlungsstrag konzentrieren. Auch wenn es jetzt erst zwei Bücher sind, möchte ich fast davon ausgehen, dass es letztendlich auf das klassische Sherlock-Holmes-Finale rauslaufen muss. Alles andere wäre der Geschichte nicht gerecht und würde mich enttäuschen. Man wird sehen, aber es gibt schon wieder mehr als genug offene Handlungsstränge.

Fazit ich bin die Angst

Ethen Cross ist ein handwerklich sehr guter Autor, der Schreibstil gefällt und es flutscht einem nur so durch. Wer etwas komplett Neues erwartet, ist nicht der richtige Leser. Ein wenig Klischee hier, ein wenig Thriller, Shocker und Horror da, zack fertig ist der nächste Serienkiller-Roman. Abends auf dem Nachttisch oder am warmen Kaminfeuer am Wochenende sicherlich sehr gut, aber keine Hochliteratur. Hausfrauen bekommen sicherlich trotzdem ein verzückt feuchtes Hösschen zwischen Angst und Kraft. Der beste Vergleich ist vielleicht Shades of Grey, seit dem ja alle Frauen angeblich gerne mal nen Klaps aufs Hinterteil bekommen. Würden sie jedoch die 120 Tage von Sodom lesen, würden sie alle kotzend über der Schüssel hängen und an ihrem Verstand zweifeln.

Wenn man sich also als normalen Leser bezeichnet ist es ein unterhaltsames Buch, aber wer echte Gänsehaut sucht, wird sie nicht finden.


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