Buchcover des Vampirromans Dunkel

Dunkel – Wolfgang Hohlbein Buchkritik

Dass Wolfgang Hohlbein ein großer Fantasyautor ist, ist kein Geheimnis. Und natürlich setzt sich ein Fantasy- und Horrorautor auch irgendwann mit der Vampirthematik auseinander. Hohlbein schrieb dazu seinen Roman Dunkel, den wir uns heute genauer anschauen werden.

Ein etwas anderer Vampirroman

Ein Fotograf erleidet einen Herzanfall während er im Kino ist. Im Krankenhaus fühlt er sich von seltsamen Schatten verfolgt und flieht in heller Panik, obwohl er noch dort bleiben sollte. Dann tritt eine Vera in sein Leben ein, eine angebliche Obdachlose, zu der seine Freundin Vertrauen fasst – er selbst misstraut ihr jedoch.

Ständig auf der Flucht, kommt er nicht von Vera weg, bis er durch den Sex mit ihr selbst zum Vampir wird und in die Katakomben der Stadt, in der die Vampire wohnen, eindringt. Er trifft dort auf Vlad höchst selbst, der ihn zum Duell fordert. Er siegt und findet heraus, dass Vera dieses Duell eingefädelt hat. Sie tötet seine Freundin und erwählt ihn, schutzlos, wie er ist, zum Gemahl.

Dunkel ist keine Vampirgeschichte für kleine Mädchen mit glitzernden Gestalten. Die Vampire sind brutal und niemand ist vor ihnen sicher. Es geht auch nicht ums Beißen, sondern ganz banal um Sex.

Wie so oft in Fantasyromanen, schafft es der Protagonist auch hier nach sieben potenziell tödlichen Verwundungen, noch immer körperlich Höchstleitungen – und auch mit den angeblichen Superkräften, die er als Vampir hat, wirkt das alles etwas unglaubwürdig. Normalerweise habe ich damit gar kein großes Problem, aber hier merkt man wirklich, dass es einfach zu viel für den Held ist.

Dafür bleibt die Spannung konstant auf hohem Niveau und wir haben es wieder einmal mit einem Horrorroman zu tun. Auf jeder Seite passiert irgendwas und man hat immer das Gefühl, sich am Rande eines postapokalyptischen Szenarios zu finden.

Die Charaktere sind nicht unbedingt tiefgründig gestaltet, machen aber durchaus Spaß. Die Motive von Vera und Vlad bleiben etwas im Dunklen und man weiß nicht so genau, warum alles so passiert. Damit geht es dem Leser wie dem Protagonisten.

Erfreulich war die Gestaltung der Vampire. So stell ich mir Vampire vor. Nicht als freundliche, glitzernde Wesen, sondern als böse, fiese Kreaturen der Unterwelt. Kontakt mit ihnen ist weder erstrebenswert, noch empfohlen. Wobei mich die Fokussierung auf Sex etwas gestört hat. Nichts gegen etwas Sex in einem Buch, aber hier drehte sich am Ende noch etwas viel darüber.

Insgesamt ist Dunkel sicherlich mal einen Blick wert, wenn man auf Vampirgeschichten steht und gern Horrorromane liest, hat man mit Dunkel bestimmt viel Spaß. Ich gebe Dunkel daher gerne 7/10 Sternen und wünsche euch viel Spaß damit.

Gastbeitrag

Der Beitrag wurde von unserem Gastblogger Florian Ostertag geschrieben und uns samt Foto exklusiv fürs Literaturasyl zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns recht herzlich und hoffen auch weiterhin viele Beiträge von ihm zu lesen.


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