Der Wunschpunsch – Michael Ende

Michael Ende ist ein sehr wichtiger deutscher Autor, gerade seine Kinder- und Jugendbücher sind extrem beliebt und fast jeder, der in den letzten Jahrzehnten aufwuchs, kam irgendwie in Berührung mit seinen Werken, sei es als Film, als Serie oder direkt als Buch. Sicherlich denkt bei Michael Ende gleich jeder an die unendliche Geschichte, aber heute schauen wir uns den Wunschpunsch, eigentlich den satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch, an.

Wunderschöne Phantastik für Jedermann

Der Zauberer Beelzebub hat nicht genug Böses getan und deshalb kommt ein Herr Maledictus Made vorbei und möchte ihm seinen Rang aberkennen, ihn quasi töten. Seiner Tante widerfährt ähnliches, beide erbeten sich noch den heutigen Abend, den Silvesterabend Zeit.

Die Beiden treffen aufeinander und erkennen, dass sie ihr Soll nur zusammen und nur mittels des satanarchäaolügenialkohöllischen Wunschpunsches erfüllen können, von dem jeder eine Rezepthälfte besitzt. Ihr Fähigkeiten ergänzen sich prima und sie schaffen es, diesen Trank auf zu brauen.

Währenddessen treffen die Haustiere der beiden, Abgesandte des Rates der Tiere, ebenfalls aufeinander und wollen – nach kurzer Feindschaft, Katze und Rabe sind nicht unbedingt natürliche Freunde, diesen Plan natürlich vereiteln. Sie flüchten zum Glockenturm, weil sie wissen, dass der erste Ton des Neujahrsgeläutes die Umkehrwirkung des Trankes aufhebt. Sie treffen auf Sankt Silvester, der ihnen einen Ton überreicht, den sie im Trank versenken.

Beim anschließenden Saufgelage, bei dem die Tiere anwesend sein sollen, um die scheinbaren Wohltaten der Übeltäter anzuhören, werden also tatsächlich Wohltaten vollbracht und pünktlich um Mitternacht führt Herr Made die Beiden in die Unterwelt.

Der Wunschpunsch ist eines meiner Lieblingsbücher. Die Serie dazu habe ich als Kind geliebt und auch das Buch selber schon etliche Male gelesen. Es ist ein Kinderbuch, das aber nicht unbedingt wie ein Kinderbuch wirkt, sondern einfach wie ein toller, phantastischer Roman – ein Durchbruch einer vierten Wand, wie das leider bei Kinderbüchern üblich ist (d.h. Formulierungen wie „Ihr fragt euch jetzt…“ ), findet hier nicht statt bzw. nur bei der Erklärung des titelgebenden Wortes – das gefällt mir sehr gut, ich mag diesen Stil nicht.

Die Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet, Katze und Rabe sind wundervolle Charaktere mit tollen Hintergründen und Überzeugungen, die sehr viel Spaß machen. Auch die Entwicklung der Beziehung der Tiere ist Ende sehr gut gelungen, sie ist absolut nachvollziehbar und schön mit anzusehen.

Der Wunschpunsch ist längst nicht nur ein Werk für Kinder; Anspielungen wie der Name einer Essenz („Lucifers Salto Dimensionale“ – eine Anspielung auf LSD) können von Kindern auch gar nicht verstanden werden und so bietet dieses Buch etwas für Jedermann.

Zwar nicht für Erstleser geeignet, kann ich doch eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Kinder ab 8-10 Jahren aussprechen, ich glaube, es gibt niemanden, dem ich von diesem Buch abraten würde. Folgerichtig vergebe ich auch gute 9/10 Punkten für ein tolles phantastisches Buch, das Jung und Alt begeistern kann.

Gastbeitrag

Der Beitrag wurde von unserem Gastblogger Florian Ostertag geschrieben und uns samt Foto exklusiv fürs Literaturasyl zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns recht herzlich und hoffen auch weiterhin viele Beiträge von ihm zu lesen.


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