Heute nehmen wir uns mal wieder ein Werk von Stephen King vor. Der Buick ist ein 2002 erschienener Roman und mit knapp 500 Seiten überraschend kurz. Ein Grund mehr, ihn sich mal anzusehen.
Ned Wilcox ist der Sohn eines Polizisten, der von einem Betrunkenen überfahren wurde und irgendwie wächst er in das Kollegium hinein. Ein Buick steht in einer versperrten Garage, der Junge entdeckt diesen und stellt natürlich Fragen. Seine Kollegen erzählen ihm die Geschichte.
Guter Horrorroman mit amerikanischem Charme
Vor über 20 Jahren tauchte er an einer Tankstelle auf. Eigentlich kann er nicht fahren, sein Innenleben ist irgendwie seltsam. Er entwickelt ein seltsames Eigenleben und gebärt seltsame Wesen, die nicht von dieser Welt sind. Das Sezieren bringt kein Ergebnis. Eines Tages eskaliert die Situation, als ein lebendes Wesen aus dem Buick herauskommt, gleichzeitig verschwindet ein Junkie und der Hund der Wache stirbt. Wieder gibt es keine Indizien.
Ned will den Buick vernichten, wird dabei aber um ein Haar selber vernichtet, die Kollegen retten ihn in letzter Minute. Ernüchtert bleibt das Rätsel ungelöst. Jahre später deutet ein Sprung in der Windschutzscheibe darauf hin, dass der Buick irgendwie sterblich sein könnte.
Der Buick ist eigentlich ein ziemlich typischer Stephen King. Man fiebert hunderte Seiten lang mit, wie es denn jetzt ausgehen könnte, was jetzt passieren könnte, obwohl man eigentlich schon weiß, es wird nichts passieren, es wird ungelöst bleiben und man wird vom Ende enttäuscht sein. So ging es mir zumindest. Nach ungefähr 200 Seiten war mir klar, irgendwie wird es keine Lösung geben. Aber trotzdem war es spannend und der kleine Hoffnungsfaden hielt sich beständig.
In dem Roman wird eine ganz besondere Atmosphäre zwischen normalem Arbeitsalltag und einer extrem bedrohlichen Gefahr, an die man sich irgendwie gewöhnt hat, geschaffen. Dieser Buick ist eigentlich ja eine Weltsensation, aber trotzdem wird er hier in der Garage versteckt und man hat gelernt, mit ihm zu leben. Die Charaktere sind dabei nicht tiefgründiger als notwendig gestaltet, aber handeln stets nachvollziehbar und man erfährt auch eigentlich genug. Die Erzählstruktur ist etwas verwirrend, weil der Sprecher und die Perspektive recht häufig wechseln, aber nach einigen Kapiteln hat man kapiert, wie der Hase läuft.
Fazit
Ob man das nun mag, bleibt jedem selbst überlassen. Mir gefiel der Roman ziemlich gut und ich hatte viel Spaß damit. Das offene Ende ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber wer Stephen King kennt ist unbefriedigte Enden ja gewöhnt. Ich kann das Buch also durchaus weiterempfehlen, für alle King-Freunde und für Fans der Horrorliteratur ist das sicherlich ein guter Roman, daher gebe ich auch gerne 8/10 Punkten.
Gastbeitrag
Der Beitrag wurde von unserem Gastblogger Florian Ostertag geschrieben und uns samt Foto exklusiv fürs Literaturasyl zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns recht herzlich und hoffen auch weiterhin viele Beiträge von ihm zu lesen.