Cover von Betty und ihre Schwestern

Betty und ihre Schwestern

Little Women – oder – Betty und ihre Schwestern, wie es im Deutschen heißt, ist ein Roman von Louisa May Alcott und wird als Klassiker der Jugendliteratur angesehen und wurde mehrmals erfolgreich verfilmt. In diesem Artikel gibt es eine kleine Buchbesprechung zum Werk.

Leider wenig unterhaltsame Geschichte des Sezessionskriegs

Es geht um vier Mädchen, die allesamt unterschiedliche Stereotype beschrieben. Josephine ist klug und ziemlich männlich, Betty ist friedliebend und selbstlos, die kleine Amy ist egoistisch und Meg ist traditionsbewusst und auf Konventionen bedacht. Ihr Vater befindet sich im Bürgerkrieg, die Kinder leben also alleine mit ihrer Mutter.

Zu Weihnachten bekommen sie ein Buch geschenkt, das sie dazu auffordert, mehr an andere zu denken und selbstloser zu werden. Das Buch vergleicht den Weg dorthin mit einer Pilgerreise und so dürfen wir die Mädchen auf ihrer Pilgerreise beobachten. Sie erleben einige Rückschläge, beispielsweise lernen sie, dass Ferien sie nicht glücklich machen und dass ihre Mutter sich das nicht leisten kann.

Natürlich stellen sich Erfolge ein, sie lernen einen Jungen kennen, eine bekommt ein Klavier geschenkt, von einer anderen wird eine Geschichte veröffentlicht und sie kommen auf ihrer Pilgerreise gut an. Die Feuertaufe überstehen sie auch, als die Mutter zum verletzten Vater muss, klappt im Haushalt alles gut.

Ich fand das Buch nicht besonders toll. Mein Hauptproblem war, dass die Handlung irgendwie keinerlei Reiz hatte. Es ließ sich flüssig lesen, auch die Sprache war total okay, aber die Handlung war nicht wirklich spannend und hatte auch nicht wirklich ein klares Ziel, wohin das führen sollte. Die Liebesgeschichte hatte für mich keinerlei Reiz, die Geschichte hat mich leider über weite Strecken gelangweilt und mit den Charakteren wurde ich größtenteils auch nicht wirklich warm.

Das Frauenbild ist nochmal ein Thema für sich, natürlich werden die Mädchen hier zu demütigen Hausfrauen erzogen, aber das war eben damals das übliche Frauenbild. Man kann dem Buch sicherlich keinen Vorwurf diesbezüglich machen, aber inwieweit sich dieses Buch dann zu Recht als moderner Klassiker nennt, könnte man zumindest mal infrage stellen. Sicherlich vermitteln auch andere Bücher ein solches Frauenbild, aber andere Bücher haben in der Regel noch irgendeinen zusätzlichen Wert, den ich bei diesem Buch leider nicht sehe.

Vielleicht ist meine Kritik darauf zurückzuführen, dass meine deutsche Ausgabe – und nach kurzer Recherche augenscheinlich auch alle deutschen Ausgaben stark gekürzt sind. Meine Ausgabe hatte kaum über 200 Seiten, obgleich die Englische Originalfassung um die 600 Seiten umfasst.

Ich hatte an dem Buch wenig Spaß und bin mir auch nicht sicher, ob ihr damit Spaß haben könntet. Es war gerade noch erträglich, aber nichts, was ich gerne und bedenkenlos weiterempfehlen würde. Daher vergebe ich nur 4/10 Punkten.

Gastbeitrag

Der Beitrag wurde von unserem Gastblogger Florian Ostertag geschrieben und uns samt Foto exklusiv fürs Literaturasyl zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns recht herzlich und hoffen auch weiterhin viele Beiträge von ihm zu lesen. Die Meinung des Gastbloggers entspricht dabei nicht unbedingt, die des Seitenbetreibers.


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