Geldhaufen

Hartz IV Selbstversuch Teil 3

Die erste Woche meines Hartz IV Selbstversuchs ist vorbei und nun an der Zeit für einen kleinen Rückblick. Ich versuche im November 2010 mit 300.- € auszukommen und meinen Alltag damit zu bestreiten. Den ersten Artikel und alle anderen findet ihr hier: Mit 300 € im Monat auskommen.

Die ersten 7 Tage

Tja, wie ist es mir ergangen? Klar, ich musste mich einschränken und einige Dinge vielleicht etwas bewusster tun. Zum Beispiel habe ich meine Rauchgewohnheiten doch sehr eingeschränkt und teilweise auf Tabak umgestellt. Mittlerweile blättere ich diese kostenlosen Anzeigenblättchen durch und bin immer auf der Suche nach billigen oder kostenlosen Veranstaltungen. Der schnelle Gang zum Bäcker viel ebenso flach, wie auch ausartende Saufgelage.  Hier zunächst aber noch eine kleine Ausgabenauflistung.

Weitere Ausgaben:

Kippen 9.- €
Döner 3.50 €
Eintritt 3.- €
Drinks 3.50 €
Brötchen 1.80 €
Fertigpizza (2er-Packung) 2.49 €
Apfelschorle 0.39 €
Teewurst 0.59 €
Apfel 0.42 €
Rotwurst 0.65 €
Käseaufschnitt 1.19 €
Buttermilchdessert 0.29 €
Konfitüre 0.89 €
Cocktail Sauce 0.45 €
Schnittbrot 1.19 €

Somit liege ich bei insgesamt bei Ausgaben von 54.64 €, aber noch voll im Schnitt.

Soziokulturelles Leben

Hier fühle ich mich definitiv eingeschränkt. Ich muss jegliche Veranstaltung planen und dafür auch das Geld bereit halten. Ich kann nicht locker in den Veranstaltungskalender schauen und mir dies und jenes gönnen. Trotzdem auf die Woche rückblickend, scheine ich doch aktiv daran teilgenommen zu haben, auch wenn es mir so nicht vorkommt. Ich war einmal Essen (okay, Mensa, aber immerhin auswärts Essen), ich war im Kino und einen Abend lang auf einer Party. Die Party lief zwar mit Vorglühen ab, aber dies ist durchaus nichts negatives. Ganz im Gegenteil, es war sogar ausgesprochen nett in geselliger Runde.

Hier die Zahlen zu sehen und sich der Ereignisse bewusst zu werden, erscheint mir dann als ausreichend, auch wenn ich persönlich einen Mangel erfahre.

Ernährung:

Wie ihr seht, gibt es durchaus auch Fertigpizza bei mir. Allerdings liegt das nicht am Versuch, sondern viel mehr an meiner Arbeit. Es ist so schön praktisch die Pizza in den Ofen zu schieben und nicht zwei Stunden in der Küche stehen zu müssen. Selbst einen Döner gab es am Partyabend, der zwar nicht sein musste, aber durchaus lecker war. Änderungen bemerke ich vor allem daran, dass zur Zeit weniger Fleisch auf den Tisch kommt. Normalerweise bin ich selbst ein Verfechter des Spruchs:

Zu einem anständigen Essen gehört ein Stück Fleisch.

Finanziell wäre es zwar machbar, würde mich aber in meinen anderen Freiheiten einschränken. Allerdings habe ich eh einen außergewöhnlich hohen Fleischkonsum und mein Arzt würde diese Änderung sicherlich begrüßen.

Sonstiges

Eines kann ich mit Sicherheit behaupten: nach einem Zahnarztbesuch hat man einfach keinen Bock arm zu sein. Wenn an einem herumgebohrt wurde, möchte man sich einfach etwas gönnen. Auch würde ich es schwierig finden, wenn ich bedenke, welche Rechnung ich hier nächsten Monat zugeschickt bekomme. Die Zuzahlung für die Spitzenprodukte kosten einfach ihren Preis und dies würde doch recht schwer mit den 300 €. Ich könnte also in Bezug auf meine Gesundheit nicht die beste Auswahl treffen, die mir zur Verfügung steht und das ist eine recht bittere Erkenntnis.

In ein paar Tagen folgt der nächste Beitrag zum Thema Hartz IV ein Selbstversuch.


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