Die Biennale di Venezia ist eine seit 1895 im Zweijahrestakt stattfindende Kunstausstellung in Venedig. Die aktuelle Biennale läuft vom 1.6.2013 bis zum 24.11.2013 und bietet jedem Venedigbesucher ein tolles Zusatzprogramm. Kunstinteressierte und Investoren kommen auf ihre Kosten und ich schildere hier meine persönlichen Eindrücke. Viel Spaß beim Artikel, mehr Fotos und Videos folgen dann aus Deutschland, da hier nur eingeschränkte Internetverbindungen zur Verfügung stehen.
Biennale die Venezia Eindrücke
Die Biennale findet nicht nur in den Giardini im Castello statt, sondern verteilt sich gerade bei kleineren Nationen und Künstlern über die gesamte Stadt. Viele Kirchen stellen ihre Räumlichkeiten zur Verfügung, weshalb die Ausstellungen ein ganz eigenes Flair erhalten. Insgesamt haben 28 Nationen einen Hauptpavillon, unter anderem auch Deutschland (teilt sich diesen mit Frankreich). Ein ganz besonderes Interesse hatte ich persönlich am chinesischen Künstler Wei Wei, der in den letzten Monaten eine große mediale Aufmerksamkeit bekam. Die Bundesregierung setzte sich für seine Ausreise ein, da er in China für seine durchaus kritischen Werke verfolgt wurde.
Neben den Ausstellungen im Zuge der Biennale findet man in Venedig klassische Kunst im Überfluss (das Guggenheim ist ein MUSS! Academica lohnt sich sehr ). Etwas warnen möchte ich vor den ganz harten touristischen Orten (Rialto, St Marco, usw), denn dort gibt es kein Durchkommen, ganz zu schweigen von einem gesetzten Kunstgenuss.
Tipps zur Biennale di Venezia 2013
Der beste Tipp ist sich Zeit zu nehmen und viel Zeit mitzubringen. Möchte man wirklich alles sehen und auch die dazugehörige Ruhe finden, sollte man sich eine Woche Zeit nehmen. Leider hatte ich selbst nur knappe 40 Stunden Zeit, dafür jetzt aber ordentlich Blasen an den Füssen. Für Kurzreisende lohnt sich ein Schiffs-Ticket für 35 € (36 Stunden), mit dem man gerade über den Canale Grande recht zügig vorwärts kommt. Beginnt man mit den frei zugänglichen Kunstwerken, kann man am Ende immer noch entscheiden, ob man sich die Pavillons am Ende anschauen möchte. Tagestouristen sollten sich vielleicht überlegen, ob sie nicht direkt von St Romana mit einem der Taxischiffe fahren (60.- € einfache Strecke, aber man darf schön im Boot rauchen und ist wirklich schnell).
Eine zentrale Unterkunft hilft ebenfalls, da man dazu neigt, sternförmig in die Stadt zu schwärmen. Rund um die Academica gibt es nette Häuser, in denen man ein Zimmer schon ab 110.- € pro Nacht erhält (Vorsicht, am Wochenende steigen die Preise).
Ausstellungen und Künstler
Die Biennale di Venezia 2013 hat natürlich auch ihre ganz speziellen Ausstellungen und ich kann bei weitem nichts mit jeder Kunst anfangen. Einige haben mich allerdings doch vom Hocker gehauen und ein, zwei Bilder sind dabei, deren Entwicklung ich sicherlich im Auge behalten werde.
Ganz vorn dabei ist Zhang Biao’s Visions – The unreality of Life. Der Junge hat mich komplett zerschädelt. Man tritt ein und sieht zunächst nur leere Rahmen, die aber selbst schon gemalt sind. Geht man um die Absperrung herum geht der Gehirnfick los. Eine Ausstellung im freien Raum, spährische Klänge und tolle Videoinstallationen. Mit Abstand die beste Ausstellung auf der ganzen Biennale und kostet auch keinen Eintritt. Hier gleich noch ein, zwei Bilder, die etwas wild wirken. Es hat mich trotzdem vom Hocker gehauen. Dabei sind die einzelnen Bilder vielleicht nicht ganz so spannend, aber das Gesamtwerk ist beeindruckend und hinterlässt tiefe Spuren.
Die Ausstellung ist auch länger geöffnet und man sollte die Chance nutzen das Werk alleine zu genießen. Hat man ein paar schnatternde Mitbesucher im Raum, kommt die Stimmung nicht auf und man kann sich nur gedulden. Man selbst darf auch direkt an den Altar und unter die Kuppel treten und sich so direkt in der Ausstellung drehen oder die Ausstellung dreht sich um einen selbst. Das Gewölbe verändert sich alle paar Minuten von strahlendem Himmel zur sternklaren Nacht und bringt ein äußerst realistisches Feeling rüber. Von mir gibs für diesen Gesamteindruck beide Daumen nach oben.
Soweit erstmal von mir, Es macht leider nicht so viel Spaß mit dem italienischem Internet, aber wie versprochen, kommen bald noch mehr Eindrücke, Videos, Bilder und natürlich auch weitere Beschreibungen von Künstlern und ihren Werken auf der diesjährigen Biennale di Venezia. Ich möchte aber jedem empfehlen sich selbst einen Eindruck zu verschaffen, der irgendwie die Möglichkeit dazu besitzt. Bis zum 24. November hat man Zeit. Bis zum nächsten Beitrag über das Thema, dann wieder aus Deutschland.
Euch allen noch einen fetten Tag und genießt das Leben.
Dieser Beitrag erhält selbstverständlich auch noch ein paar kosmetische Reperaturen und Ausbesserungen. 😉
Video der Ausstellung
Ein paar bewegte Bilder gibt es jetzt auch, allerdings ohne die Soundkulisse.
http://youtu.be/l2qbLhKxzjo