In diesem Artikel geht es um eine Buchkritik zu Michael Cordys Roman Das Nazareth Gen. Michael Cordy wurde 1962 geboren und war bis 1993 Marketingleiter in einem englischen Konzern. Die Genforschung faszinierte ihn schon immer und schließlich gab er seinen Beruf auf, um sein Lebensunterhalt als Schriftsteller zu verdienen.
Das Nazareth Gen
Tom Carter ist ein Genforscher und auf seinem Gebiet sogar ein sehr erfolgreicher. Zumindest wurde ihm ein Nobelpreis verliehen, dessen Verleihung aber durch einen Anschlag überschattet wurde. Seine Frau kam durch den Attentäter ums Leben und doch macht er sich Vorwürfe, denn er war das eigentliche Ziel. Seine Forschungen bringen der Menschheit viel Gutes, allerdings bewegt er sich an moralischen und ethischen Grundsätzen. Fundamentalistischen Sekten ist er schon lange ein Dorn im Auge und trotzdem kann er nicht mit seiner Forschung aufhören. Seine Tochter braucht ihn und er ist ihre letzte Hoffnung, wie für so viele seiner Patienten.
Schließlich geht er einen verhängnisvollen Pakt ein, der nur auf den ersten Blick von Vorteil für beide Seiten erscheint. Sie hoffen beide auf eine Art Messias oder Heiler, doch leider kann nur eine Seite recht behalten.
Kritik Das Nazareth Gen
Das Nazareth Gen ist ein sehr solider Roman, der sich schön und einfach liest. Die Charaktere werden von Cordy sehr eindrucksvoll dargestellt und ihre Gedankenwelt dem Leser näher gebracht. Geschickt spielt der Autor mit den verschiedenen Ansichten zum Thema Religion und Forschung, so dass es nur vordergründig um einen packenden Thriller in der Moderne geht. Auf der Subebene muss sich die Wissenschaft ebenso, wie die Religion auf den Prüfstand stellen lassen, nur um am Ende zu erkennen, dass fast nichts unfehlbar erscheint. Zwar gibt es einige handwerkliche Fehler, wie die Darstellung des Attentäters, der in dieser Form im Roman nicht zu erklären ist. Einerseits scheinbar perfekt in seinem Fach, andererseits zerfressen, kaputt und tief gehend pathologisch. Diese Störung hätte in der Ausbildung mehr als nur einmal auffallen müssen. Dies lässt darauf schließen, dass es sich um eine stümperhafte Organisation handeln würde, im Buch allerdings als weltumspannende straff organisierte Sekte dargestellt wird.
Ein wenig wird der Leser bei der Lektüre des Buchs an Einstein erinnert. Er machte sich ebenfalls auf zu neuen Ufern und doch vergaß und verdrängte er nicht seinen Glauben. Die einzelnen Spannungsbögen sind gut gesetzt und auch die ruhigeren Passagen laden zum Nachdenken ein. Ich empfehle den Roman weiter und finde, es handelt sich um ein sehr unterhaltsamen Stück Literatur.
Cordy, Michael: Das Nazareth Gen; (2005) CT Club Taschenbuch in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Orginalausgabe 1997 The Miracle Strain